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Yeşilçam, benannt nach einer Straße im Istanbuler Stadtteil Beyoğlu, ist mehr als ein Name: Es ist eine Ära, die das türkische Kino geprägt hat und tief in der Kultur des Landes verwurzelt ist. Trotz seiner nostalgischen Konnotationen ist Yeşilçam bis heute ein Symbol für die filmische Vergangenheit und Gegenwart der Türkei.

Die Wurzeln des türkischen Kinos reichen bis in die Zeit des Osmanischen Reiches zurück. Die erste öffentliche Filmvorführung fand 1896 im Sponeck Bierhaus in Istanbul statt, initiiert von dem Pionier Sigmund Weinberg. Diese frühen Jahre markieren den Beginn des Kinos in der Türkei, das zunächst von ausländischen Filmen geprägt war. Doch mit der Gründung von „Milli Sinema“ im Jahr 1910 begann die Ära des türkischen Films. Als erster türkischer Film gilt Fuat Uzkınay’s Dokumentation der Sprengung des russischen Denkmals in Ayastefanos 1914.

Mit der Gründung der Zentralen Heeresfilmstelle 1915 während des Ersten Weltkriegs begann die Institutionalisierung des Kinos in der Türkei. Diese Entwicklung setzte sich mit der Eröffnung des ersten privaten Filmstudios „Kemal Film“ im Jahr 1922 fort. In dieser Zeit begannen türkische Filmemacher, ihre eigenen Geschichten zu erzählen, was zu einem Boom des türkischen Kinos in den 1930er bis 1960er Jahren führte.

Die Blütezeit von Yeşilçam in den 1960er Jahren war gekennzeichnet durch Filme wie „Susuz Yaz“, der 1964 den Goldenen Bären bei den Berliner Filmfestspielen gewann. Diese Epoche war geprägt von einer Welle des sozialen Realismus, die das türkische Kino nutzte, um gesellschaftliche Themen und Veränderungen zu reflektieren. Die Industrialisierung und die damit einhergehende Urbanisierung lieferten dem Kino neue Themen und Inspirationsquellen.

In den 1970er Jahren kam es zu einer Verschiebung hin zu kommerzielleren Filmen, da das Fernsehen an Popularität gewann und die Kinobesuche zurückgingen. In diese Zeit fällt auch eine Welle von Erotik- und Komödienfilmen, die das Kino finanziell über Wasser halten sollten. Dennoch blieb ein Qualitätsverlust nicht aus, der zu einer Krise des türkischen Kinos führte.

Mit dem Aufkommen privater Fernsehsender und der Entwicklung neuer Technologien in den 1980er und 1990er Jahren erlebte das türkische Kino eine neue Phase der Transformation. Filme mit sozialen und psychologischen Themen lösten die kommerziellen Unterhaltungsfilme der Vergangenheit ab. Dieser Wandel spiegelte die sich verändernde soziale Landschaft der Türkei wider.

Heute steht Yeşilçam für Tradition und Innovation im türkischen Kino. Moderne türkische Filme und Serien schöpfen weiterhin aus dem reichen Erbe von Yeşilçam, indem sie zeitgenössische Themen mit traditionellen Erzählweisen verbinden. Die auf internationalen Festivals gefeierten Filme von Regisseuren wie Nuri Bilge Ceylan zeigen, dass das türkische Kino nach wie vor eine wichtige Stimme in der globalen Filmindustrie ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Yeşilçam nicht nur eine wichtige kulturelle Epoche war, sondern auch heute noch ein lebendiges Erbe in der türkischen Filmindustrie darstellt. Die Filme von Yeşilçam, sei es durch ihre Themen, ihre Charaktere oder ihre Erzähltechniken, bleiben ein integraler Bestandteil des kulturellen Gedächtnisses der Türkei. Mit jedem neuen Film wird dieses Erbe neu interpretiert und bleibt so lebendig und relevant.

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