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Aufstieg und Herausforderungen des Yeşilçam-Kinos: Ein soziologischer und ökonomischer Blick auf die Filmproduktion

Das Yeşilçam-Kino, das als Eckpfeiler des türkischen Kinos gilt, erlebte in seiner Blütezeit viele Premieren in den Bereichen Produktion, Verleih und Vorführung. Die Filmemacher dieser Ära, die die ersten Jahre der neuen türkischen Republik miterlebten, kämpften unermüdlich gegen soziale und wirtschaftliche Schwierigkeiten, um ihre Leidenschaft für das Kino am Leben zu erhalten. Mit innovativen Methoden gelang es ihnen, das Kino mit dem türkischen Publikum zu verbinden und die Menschen in ganz Anatolien zu erreichen.

Die Entwicklung des türkischen Kinos begann 1921 mit der Gründung der ersten unabhängigen Produktionsfirma Kemal Film durch die Brüder Seden, die von Betreibern des Ali Efendi Kinos zu Produzenten wurden. Diese frühe Phase der Filmproduktion war durch eine starke Abhängigkeit von ausländischen Technologien und Know-how gekennzeichnet, wie das Beispiel von Muhsin Ertuğrul zeigt, der nach seiner Rückkehr aus Deutschland als einer der gebildetsten Köpfe seiner Zeit galt.

In den 1930er Jahren, einer Zeit strenger Zensurgesetze und politischer Turbulenzen, begann die Filmindustrie unter staatlichen Eingriffen zu leiden. Die Zensur, die ursprünglich als Mittel zur Kontrolle politischer Inhalte eingeführt worden war, führte dazu, dass sich Filmemacher selbst zensierten, um mit den Behörden konform zu gehen. Diese Selbstzensur hatte langfristige Auswirkungen auf die Kreativität und die inhaltliche Ausrichtung der Filme.

Während des Zweiten Weltkriegs und in den Jahren danach verlegte sich die türkische Filmindustrie zunehmend auf den Import von Filmen, vor allem aus Ägypten, die den lokalen Geschmack besser zu treffen schienen. Diese Filme, oft melodramatische Geschichten mit traditioneller Musik und kulturellen Themen, fanden beim anatolischen Publikum großen Anklang. Die Einführung des Tonfilms mit ‚İstanbul Sokaklarında‘ im Jahr 1931 markierte einen wichtigen technologischen Fortschritt, der das Publikum noch weiter vergrößerte und das Kino fest im kulturellen Leben der Türkei verankerte.

Nach dem Krieg und insbesondere in den 1950er Jahren erlebte die türkische Filmindustrie eine neue Ära des Wachstums. Die Zahl der Kinos und die Filmproduktion stiegen stark an, unterstützt durch die Liberalisierung der Filmgesetze und eine wachsende städtische Bevölkerung, die eine größere Nachfrage nach Unterhaltung hatte. Die 1950er Jahre waren auch durch die politische Öffnung der Türkei und die Teilnahme am Koreakrieg gekennzeichnet, was zu einem stärkeren amerikanischen Einfluss führte, einschließlich der Einführung von Propagandafilmen im Rahmen des Marshall-Plans.

Die Filmproduktion erreichte ihren Höhepunkt in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren, als das Kino in Yeşilçam offiziell als Hauptproduktionsstätte für türkische Filme anerkannt wurde. Diese Zeit war geprägt von einer zunehmenden Professionalisierung der Branche und der Einführung neuer Technologien, die es den lokalen Filmemachern ermöglichten, Werke von internationaler Qualität zu produzieren.

Das Yeşilçam Kino hat nicht nur die türkische Filmlandschaft nachhaltig geprägt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur sozialen und kulturellen Geschichte der Türkei geleistet. Es bleibt ein faszinierendes Beispiel dafür, wie das Kino als Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen und Herausforderungen dienen kann und wie es trotz vieler Hindernisse eine dauerhafte Verbindung zwischen den Filmemachern und ihrem Publikum schaffen konnte.

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