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Die Chinesische Mauer, die sich wie ein schlafender Drache über die Berge erstreckt, ist eines der bekanntesten Bauwerke der Welt. Obwohl viele Menschen diese imposante Struktur nie persönlich gesehen haben, sind ihre Bilder weltweit bekannt. Doch was wissen wir wirklich über die Chinesische Mauer und ihre wahren Baugründe? Traditionell wird angenommen, dass die Mauer erbaut wurde, um das chinesische Reich vor den ständigen Angriffen der nördlichen Nomadenvölker wie den Türken und Mongolen zu schützen. Doch diese Erklärung scheint bei genauerer Betrachtung nicht die ganze Wahrheit zu sein.

Die Chinesische Mauer, deren chinesischer Name „On Bin Li Changcheng“ (Mauer von 10.000 Li) lautet, erstreckt sich über eine Länge von etwa 6.700 Kilometern. Ihre Breite variiert zwischen 6,5 Metern an der Basis und 5,7 Metern an der Spitze, während die Höhe in der Regel 8,5 Meter beträgt und an wichtigen Durchgangspunkten und Toren bis zu 12 Meter erreichen kann. In höheren Gebirgslagen kann die Höhe jedoch auf bis zu 1,5 Meter abnehmen. Die Bauarbeiten an der Mauer begannen nicht erst im Jahr 215 v. Chr. unter der Herrschaft von Ch’in Shih Huang, sondern gehen tatsächlich auf das 7. Jahrhundert v. Chr. zurück, als rivalisierende Fürstentümer begannen, ihre Territorien durch Mauern abzugrenzen.

Politische und wirtschaftliche Motive hinter dem Bau

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass die Chinesische Mauer hauptsächlich zu Verteidigungszwecken gegen die nördlichen Nomadenvölker errichtet wurde, sprechen viele historische Indizien dafür, dass der Bau primär aus politischen und wirtschaftlichen Gründen erfolgte. Der Bau der Mauer diente vor allem dazu, eine klare Grenze zwischen der sesshaften chinesischen Agrargesellschaft und den nomadischen Völkern im Norden zu ziehen. Diese Interpretation wird durch das Verhalten der chinesischen Regierung und die damaligen geopolitischen Gegebenheiten gestützt.

Nach der Vereinigung Chinas unter der Ch’in-Dynastie im Jahr 221 v. Chr. strebte der erste Kaiser Ch’in Shih Huang danach, die Grenzen seines Reiches schnell zu erweitern. Während China im Osten und Süden durch Meere und im Westen durch Hochplateaus natürliche Grenzen hatte, gab es im Norden keine solchen geographischen Barrieren. Hier war das chinesische Reich besonders gefährdet. Der Bau der Mauer, durch die früheren Mauern der rivalisierenden Fürstentümer, sollte nicht nur das Eindringen feindlicher Stämme verhindern, sondern auch die territorialen Grenzen des Reiches markieren.

Die Mauer als Mittel zur Kontrolle und Machterhaltung

Neben ihrer Funktion als Grenzmarkierung diente die Chinesische Mauer auch als Instrument der Kontrolle und Machterhaltung. Während der Bauphase wurde eine große Anzahl von Arbeitskräften eingesetzt, darunter über eine Million Arbeiter, viele von ihnen Zwangsarbeiter und Strafgefangene, die unter schwersten Bedingungen arbeiten mussten. Dies diente nicht nur dem Bau selbst, sondern auch der inneren Sicherheit. Indem die Bevölkerung durch harte Arbeit erschöpft und entkräftet wurde, wollte der Kaiser mögliche Aufstände verhindern.

Darüber hinaus sind die massiven Bauprojekte wie die Chinesische Mauer, die königlichen Paläste und Grabmäler sowie die Verbesserung der Straßeninfrastruktur klare Indizien dafür, dass die politische Kontrolle und das Prestige des Kaisers im Vordergrund standen. Die Ch’in-Dynastie setzte drakonische Gesetze durch, erhöhte die Steuerlast und verschärfte die Zwangsarbeit, um die Bauprojekte zu finanzieren. Dies führte zu einer zunehmenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die versuchte, in die weniger kontrollierten nördlichen Gebiete zu fliehen. Hier diente die Mauer wiederum als Hindernis, das die Flucht erschwerte und die Bevölkerung innerhalb des Reiches hielt.

Militärische Bedeutung und Grenzen der Mauer

Die militärische Rolle der Chinesischen Mauer war begrenzt. Während ihrer Existenz wurde die Mauer wiederholt von nomadischen Stämmen durchbrochen. In der Zeit der Han-Dynastie, als die Hunnen besonders mächtig waren, konnten sie die Mauer ohne große Schwierigkeiten überwinden und drangen tief in chinesisches Territorium ein. Dies zeigt, dass die Mauer als reine Verteidigungsanlage nur bedingt wirksam war. Vielmehr diente sie als Symbol der Trennung und als Grenzmarkierung zwischen den sesshaften und den nomadischen Kulturen.

Fazit: Eine neue Sichtweise auf die Chinesische Mauer

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Chinesische Mauer nicht nur aus militärischen, sondern vor allem aus politischen, wirtschaftlichen und sozialen Gründen erbaut wurde. Sie diente als Mittel zur Kontrolle der eigenen Bevölkerung, als symbolische Grenzmarkierung und als Instrument zur Machtsicherung der herrschenden Dynastie. Während die traditionelle Geschichtsschreibung die Mauer oft als Verteidigungsstruktur gegen nördliche Invasoren darstellt, offenbaren neuere Forschungen ein vielschichtigeres Bild, das die unterschiedlichen Motivationen hinter diesem beeindruckenden Bauwerk aufzeigt.

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