In der südlich von Berlin gelegenen Stadt Riesa haben tausende Menschen gegen den Parteitag der rechtsextremen Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) demonstriert. Organisiert von antifaschistischen Gruppen, kamen die Demonstrierenden aus verschiedenen Städten Deutschlands mit Zügen und Bussen, um ein Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz zu setzen.
Anreise und Demonstrationsbeginn
Rund 200 Busse brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Riesa, wo sie sich früh morgens zu Protesten formierten. Ziel war es, die Zufahrtswege zur Veranstaltung zu blockieren und den Ablauf des Parteitags zu stören. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort, um die Zugänge zu sichern und die Demonstrierenden zurückzuhalten. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen, als die Beamten versuchten, die Blockaden aufzulösen.
Kritik an der AfD und ihren politischen Zielen
Mit Plakaten und Sprechchören kritisierten die Protestierenden die AfD und ihre Politik. Die Partei wird häufig für ihre rassistischen und fremdenfeindlichen Positionen kritisiert, die sich insbesondere gegen Migrantinnen und Migranten richten. Auf dem Parteitag selbst wurde erwartet, dass Alice Weidel als Kanzlerkandidatin für die bevorstehenden Bundestagswahlen nominiert wird.
Ein weiteres Thema des Parteitags war die Forderung nach einem Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union (Dexit). Auch gesellschaftspolitische Themen wie das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche standen auf der Agenda. Diese radikalen Positionen führten dazu, dass viele Menschen den Parteitag als Gefahr für die demokratischen Werte Deutschlands sehen.
Polizei setzt Pferde und Wasserwerfer ein
Die Demonstration verlief nicht ohne Zwischenfälle. Die Polizei setzte Pferdestaffeln, Hunde und Wasserwerfer ein, um die Protestierenden zurückzudrängen. Dennoch konnten die Demonstranten an mehreren Stellen für Verzögerungen sorgen und ihre Botschaft deutlich machen.
Die Blockaden und die massive Polizeipräsenz führten zu Behinderungen im Stadtverkehr und auch zu Spannungen zwischen den Demonstrierenden und der Polizei. Antifaschistische Gruppen betonten jedoch, dass der Protest überwiegend friedlich ablief und sie sich weiterhin für eine offene und tolerante Gesellschaft einsetzen.
Bedeutung der Demonstration
Die Proteste in Riesa zeigen, wie stark die Polarisierung in der deutschen Gesellschaft in den letzten Jahren zugenommen hat. Während die AfD auf eine Verankerung ihrer rechtsextremen Positionen abzielt, formieren sich immer mehr Menschen, um sich gegen diese Politik zu stellen. Der Protest in Riesa war ein klares Signal: Eine breite Mehrheit in der Bevölkerung lehnt die ideologischen Inhalte der AfD ab.
Antifaschistische Organisationen betonten die Wichtigkeit solcher Demonstrationen, um rechtsextreme Strukturen öffentlich zu hinterfragen und ihre Akzeptanz in der Gesellschaft zu verhindern. Sie appellierten an die Bürgerinnen und Bürger, weiterhin aktiv zu bleiben und sich für demokratische Werte einzusetzen.
Ausblick
Die Demonstration in Riesa ist ein weiterer Beleg dafür, dass die AfD auch weiterhin auf starken Widerstand aus der Zivilgesellschaft stoßen wird. Mit Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen im Februar bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Deutschland weiterentwickelt und welche Rolle Protestbewegungen dabei spielen werden.
Die Ereignisse in Riesa verdeutlichen die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Engagements gegen Rechtsextremismus und für eine offene und solidarische Gesellschaft.
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