Die Marke Ülker, die 1944 mit Pötibör-Keksen auf den Markt kam, hat sich zu einer der beliebtesten Marken des Landes entwickelt. Doch wie konnte sich Ülker in einem hart umkämpften Sektor durchsetzen und eine so prominente Stellung einnehmen?
Die Gründung von Ülker
Sabri Ülker wurde 1920 auf der Krim geboren und zog 1929 mit seiner Familie nach Istanbul. Während seiner Ausbildung an der Sultanahmet Iktisadi ve Ticari İlimler Mektebi sammelte er wertvolle Erfahrungen in einer Keksfabrik, die er zusammen mit seinem Bruder Asım Ülker nutzte, um nicht nur als Kaufmann, sondern auch als Industrieller tätig zu werden. Angesichts des kriegsbedingten Niedergangs der türkischen Industrie erkannten sie das Potenzial für einen wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Krieg und gründeten Ülker. Auch die Erfahrungen der Familie im Süßwarenhandel in den 1930er Jahren waren ausschlaggebend für die Entscheidung, sich auf dieses Segment zu konzentrieren. Trotz starker Konkurrenz und fehlender Produktionsmittel bauten die Brüder mit viel Ausdauer und Geduld eine erfolgreiche Produktion auf.
Die ersten Jahre
Ülker gewann schnell die Gunst der Verbraucher. Das erste Markenprodukt, der Biskuit Pötibör, wurde 1944 in einer kleinen Werkstatt in Eminönü hergestellt. Die Ausweitung der Produktionskapazitäten führte 1948 zur Verlegung der Produktion in eine größere Fabrik im Stadtteil Topkapı Takkeci, und bald darauf begann das Unternehmen auch mit der Herstellung von Hartkaramellen.
Mit dem Slogan „Ein Tee ohne Ülker ist unvorstellbar“ verstärkte das Unternehmen seine Medienpräsenz durch Zeitungs- und Radiowerbung. 1965 wurde mit der Eröffnung einer modernen Fabrik in Topkapı Davutpaşa ein wichtiger Schritt hin zu fortschrittlicheren Produktionsmethoden gemacht.
Die 1970er Jahre: Zeit der Expansion
Die 1970er Jahre waren durch eine zunehmende Produktvielfalt und Markenbekanntheit gekennzeichnet. Viele der heute noch beliebten Ülker-Produkte wurden in dieser Zeit eingeführt. Mit der Einführung von Produkten wie Çubuk Kraker, Çokomel, Dido und Çokonat festigte Ülker seinen Ruf als führender Anbieter von Snacks. Die Investition in die Zellophan-Verpackungstechnologie im Jahr 1979 revolutionierte die Produktverpackung und -präsentation.
Der erste Export im Jahr 1974, der rund 200.000 US-Dollar einbrachte, trug zur Entwicklung des türkischen Keksmarktes bei und festigte die internationale Marktpräsenz von Ülker. Ebenfalls 1974 wurde neben der Biskuitfabrik die Ülker Schokoladenfabrik gegründet, die die Position des Unternehmens auf dem Schokoladenmarkt stärkte.
Weiteres Wachstum und Innovation
In den 1980er Jahren führte Ülker neue Produkte wie Hanımeller, Çizi, Kremalı und Halley ein, die sich zu Verkaufsschlagern entwickelten. 1984 begann das Unternehmen in Ankara mit der Produktion von eigenem Mehl, um die Qualität der verwendeten Zutaten zu sichern.
Das Jahrzehnt der 1990er Jahre brachte weitere Innovationen, darunter die Einführung der Margarine Bizim, Teremyağ und der Snackmarke Biskrem, die sich als besonders erfolgreich erwies. Im Jahr 1992 gründete Ülker zudem die Besler Gıda, die heute zu den führenden Ölproduzenten der Türkei zählt.
Sein Engagement im Sport setzte Ülker 1993 mit dem Erwerb des Nasaş Gençlik ve Spor Kulübü fort, der unter dem Namen Ülkerspor zahlreiche Erfolge im türkischen Basketball feierte und später mit Fenerbahçe fusionierte.
Heutige Marktpräsenz
Heute ist Ülker eine der führenden Marken in den Regalen des Einzel- und Großhandels mit einer breiten Produktpalette, die von Keksen und Schokolade bis hin zu Margarine und Kaffee reicht. Mit ständigen Produktinnovationen und einem festen Platz im täglichen Leben vieler Menschen bleibt Ülker ein Symbol für Qualität und Genuss.