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Hunnenkönig Attila (395–453): Der Schrecken Europas und Held der Geschichte

Attila, der legendäre Herrscher der Hunnen, ist eine faszinierende Figur der Weltgeschichte, die bis heute polarisiert. Er regierte das Hunnenreich von 436 bis zu seinem Tod 453, in einer Ära, die von seinen spektakulären Eroberungen und seiner politischen Macht geprägt war. Als „Gottes Geißel“ (lat. Flagellum Dei) wurde er in ganz Europa gefürchtet, während er in Ländern wie Ungarn und Deutschland als Held verehrt wird. In der Türkei hingegen erlangte er erst nach der Gründung der Republik größere Bekanntheit.

Attilas Herkunft und Herrschaft

Attilas Ursprünge liegen in einer nomadischen Kultur, deren Wurzeln bis nach Zentralasien reichen. Seine Hauptstadt Etzelburg – das heutige Budapest – lag im Herzen eines Reiches, das sich über große Teile Europas erstreckte. Attilas Einfluss reichte bis an die Tore von Rom und Konstantinopel. Trotz seiner beeindruckenden Eroberungen konnte er diese beiden Städte jedoch nie einnehmen.

Sein Name, der vermutlich aus dem Gotischen stammt, bedeutet „kleiner Vater“ (Atta = Vater). In der deutschen Heldensage „Nibelungenlied“ wird Attila unter dem Namen Etzel erwähnt, was seine Bedeutung für die germanische Kultur unterstreicht.

Feldzüge und diplomatische Erfolge

Attila führte zahlreiche Feldzüge, die ihn sowohl an die Grenzen des Weströmischen als auch des Oströmischen Reiches brachten. Besonders bedeutsam war sein Feldzug im Jahr 447, bei dem er bis vor die Tore von Konstantinopel zog. Er zwang den oströmischen Kaiser zu einem Friedensvertrag, der ihm reiche Tribute sicherte. Ähnlich beeindruckend war sein Vormarsch nach Italien, wo er 452 auf Papst Leo I. traf, der ihn angeblich davon überzeugte, Rom zu verschonen.

Trotz seiner militärischen Erfolge war Attila auch ein geschickter Diplomat. Er vereinte verschiedene Völker – darunter Germanen, Goten und Dänen – unter seiner Herrschaft, wenngleich viele von ihnen weiterhin ihren eigenen Traditionen und Religionen treu blieben.

Attilas Religion und Kultur

Attilas Glaube und die Kultur der Hunnen unterscheiden sich stark von den christlich geprägten Gesellschaften Europas. Die Hunnen verehrten den Himmelsgott Tengri, eine Glaubensrichtung, die bis heute in Teilen Zentralasiens existiert. Als nomadisches Volk hinterließen die Hunnen keine schriftlichen Dokumente, sondern überlieferten ihre Traditionen mündlich.

Auch die Sprache der Hunnen ist bis heute ein Rätsel. Einige Forschungen vermuten Verbindungen zur türkischen, mongolischen oder skythischen Sprache. Diese Unsicherheit spiegelt die kulturelle Vielfalt des Reiches wider, das aus verschiedenen nomadischen und sesshaften Völkern bestand.

Der Tod Attilas und das Ende seines Reiches

Attila starb im Jahr 453 unter mysteriösen Umständen. Einer Legende zufolge wurde er von seiner eigenen Frau vergiftet. Sein Tod markierte den Beginn des schnellen Zerfalls des Hunnenreiches. Die Hunnen konnten unter seinen Nachfolgern keine stabile Herrschaft aufrechterhalten.

Attilas Leichnam wurde an einem geheimen Ort nach den Traditionen der Hunnen beigesetzt, und die Personen, die an seiner Beisetzung beteiligt waren, wurden getötet, um den Ort geheim zu halten. Bis heute wurde weder sein Grab noch ein Bauwerk aus seiner Zeit entdeckt.

Attilas Bedeutung für die Türkei

Während Attila in Europa als gefürchteter Krieger und zeitweise als Held galt, war er in der osmanischen Zeit in der Türkei weitgehend unbekannt. Erst mit der Gründung der Republik und dem Aufschwung des Nationalismus wurde sein Name populär. Viele Jungen wurden seitdem nach ihm benannt, in verschiedenen Schreibweisen wie Attila, Atila oder Atilla.

Fazit

Attila bleibt eine der umstrittensten Figuren der Geschichte. Für die Römer war er ein Erzfeind, für die Germanen ein Held und für die Türkei eine neu entdeckte historische Persönlichkeit. Trotz der begrenzten Informationen über sein Leben hat er durch seine Eroberungen, seine politische Raffinesse und seine kulturelle Bedeutung einen bleibenden Eindruck hinterlassen.