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Kanunî Sultan Süleyman: Der prägende Herrscher des Osmanischen Reiches

Kanunî Sultan Süleyman wurde am 27. April 1495 in Trabzon als Sohn von Yavuz Sultan Selim und Hafsa Hatun geboren. Hafsa Hatun war entweder türkischer oder tscherkessischer Abstammung. Sultan Süleyman zeichnete sich durch eine imposante Erscheinung mit rundem Gesicht, haselnussbraunen Augen, hoher Stirn und langer, schlanker Statur aus.

Die Herrschaft von Kanunî Sultan Süleyman markierte den Höhepunkt der osmanischen Macht. Sein Vater Yavuz Sultan Selim sorgte von früher Kindheit an für eine umfassende Erziehung seines Sohnes, die seinesgleichen suchte. Er erhielt seine ersten Unterweisungen von seiner Mutter und Großmutter Gülbahar Hatun. Im Alter von sieben Jahren wurde er zur weiteren Ausbildung nach Istanbul geschickt, wo er von Kara Kızoğlu Hayreddin Hızır Efendi in Fächern wie Geschichte, Naturwissenschaften, Literatur und Religion unterrichtet wurde. Zusätzlich erhielt er eine militärische Ausbildung.

Mit 15 Jahren begann er seine politische Karriere als Gouverneur verschiedener Provinzen, beginnend mit Şarkî Karahisar und später Kefe. 1512, nachdem sein Vater den Thron bestiegen hatte, kehrte Süleyman nach Istanbul zurück und agierte während der Auseinandersetzungen seines Vaters mit dessen Brüdern als dessen Stellvertreter. Nach dem Tod von Yavuz Sultan Selim bestieg er 1520 mit nur 25 Jahren den Thron.

Sultan Süleyman wurde wegen seines Engagements für die Gesetzestreue als „Kanunî“ bezeichnet. Er schuf keine neuen Gesetze, sondern schrieb bestehende nieder und setzte sie streng um. Dies zeigte sich in seiner Liebe zur Gerechtigkeit: Er korrigierte beispielsweise überhöhte Steuern aus Ägypten, als er herausfand, dass die lokale Bevölkerung unterdrückt wurde, und setzte den zuständigen Gouverneur ab.

Während seiner Herrschaft war das Osmanische Reich das reichste und mächtigste Land der Welt. Anfänglich wurde seine Thronbesteigung von europäischen Mächten unterschätzt, doch Kanunî widerlegte schnell jegliche Zweifel. Unter seiner Herrschaft expandierte das Reich durch erfolgreiche Feldzüge in Europa und Asien, darunter die Belagerung Wiens. Sultan Süleyman war jedoch nicht nur ein Kriegsherr, sondern auch ein bedeutender Förderer von Kunst, Wissenschaft und Literatur. Er schrieb unter dem Pseudonym „Muhibbi“ viele Gedichte, darunter die berühmten Zeilen:

„Halk içinde muteber bir nesne yok devlet gibi,
Olmaya devlet cihanda, bir nefes sıhhat gibi.
Saltanat dedikleri bir cihan kavgasıdır,
Olmaya baht ü saadet dünyada vahdet gibi.“

Er verstarb am 7. September 1566 während der Belagerung von Szigetvár im Alter von 71 Jahren. Zu seinen Kindern zählten die späteren Sultane wie Selim II., aber auch bekannte Töchter wie Mihrimah Sultan.

Kanunî Sultan Süleyman bleibt als großer Reformator, gerechter Herrscher und kultureller Förderer unvergessen, dessen Erbe bis heute nachhallt.

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